Von Hans Wagner
Der
Mai ist jedem als Wonnemonat bekannt. Doch ist es gar nicht so sicher, ob mit
„Wonne“ wirklich die freudige Verzückung, die viele Menschen in dieser Zeit
empfinden, gemeint ist. „Wonne“ entstand wohl aus dem Wort „Wunne oder Winne“ was im altdeutschen „Ackerflur“ bedeutet. Der in
Gedichten vielgepriesene Wonnemonat wäre dann der Acker- und Weidemonat! Das
Wort Mai kommt vom italienischen Gott „Jupiter
Maius“ her, dem Beschützer des Wachstums. Der Mai ist von jeher ein
Brauchtumsmonat. Vor allem in den pfälzischen Walddörfern holten die Bewohner
schon in vergangenen Zeiten am ersten Mai eine große Birke aus dem Wald und
schmückten sie mit bunten Bändern, Eiern, Brezeln und Kuchen. Damit brachten
die Menschen die neu erwachte Kraft der Natur in ihren Lebensmittelpunkt. Der
Maibaum wurde auf dem Dorfplatz aufgestellt, auf dass die Frühlingsgöttin die
Bewohner und das Vieh segne. Auch auf den abgelegenen Höfen und Annexen holte
man kleine Bäume nachhause um sie aufzustellen. Diese alten Maifeiern hatten
ihre Wurzeln im Heidentum. In vielen Orten war es üblich, dass in der Nacht zum
01. Mai die jungen Männer ihren Angebeteten einen kleinen Maibaum vors Haus
stellten, als Zeichen ihrer Liebe und als symbolischen Heiratsantrag.
Nach
der Christianisierung hat die die Kirche versucht diese alten Maifeiern zu
verbieten, schließlich wurde der Maibaum zum Fronleichnamsfest gewandelt und
die Straßen und Gassen konnten mittels kirchlichem Segen, mit Birkenzweigen und
Bäumchen geschmückt werden.
Der
Maibaum war der Schutzbaum der Kelten und Germanen, er repräsentierte die
Irminsäule, den heiligen Baum der Germanen sowie den Lebensbaum der keltischen
Druiden. Symbolisch steht der Maibaum für die erneuernde Kraft der Natur, die
im Monat Mai ihren Einzug hält.
Für
den Naturliebhaber ist der Monat Mai fast die schönste Zeit des Jahres, die
Wälder strahlen im frischen Grün und die Wiesen sind bunt gefärbt von den
vielen blühenden Wildpflanzen. Quellen und Bäche rauschen und gurgeln lieblich
und die Natur lädt uns ein, zu ausgedehnten Spaziergängen.
Fotos © Ute Knieriemen-Wagner |
Neben
zahlreichen Brunnen und Quellen findet der Wanderer in den Wäldern um
Trippstadt eine Anzahl von Weihern und Woogen vor. Wie ein dunkles Auge der
Erde erscheinen sie dem Betrachter und die Bächlein, die sie speisen, sind die
Adern des Waldes! Oft verborgen im grünen Hain und umgeben von einem dichten
Kranz von Bäumen, erfüllen diese Gewässer einen wichtigen ökologischen Zweck.
Das Karlstal, ein beliebter Ausflugsort ist wohl der schönste Wanderkilometer
im Pfälzerwald! Aber auch das weiter verlaufende Moosalbtal bietet dem
Naturliebhaber viele Schönheiten! Selten gewordene Pflanzenarten sowie eine
Reihe bedrohter Vogelarten finden hier ein Rückzugsgebiet. Wer die
Bergbachstelze kennenlernen will, wird an der Moosalb Glück haben und hier
diesen Vogel mit den langen Schwanzfedern und dem markanten gelben
Brustgefieder beobachten können. Ihr zartes Liedchen ist sogar im Winter zu
hören, wenn das Rauschen der Moosalb es nicht gerade übertönt. Ihr Nest baut
sie gerne in eine Felsnische, von denen im Karlstal reichlich vorhanden sind. Auch
die seltene Wasseramsel lässt sich hier finden. Eigentlich ist sie ja gar keine
Amsel, sondern ein vergrößerter Zaunkönig! Das verrät uns schon ihr ganzes
Gehabe. Das Besondere an ihr: sie schwimmt und taucht vorzüglich und unter
Zuhilfenahme ihrer Flügel und Füße dreht sie unter Wasser auf der Suche nach
Nahrung kleine Steine um. Ihr Nest entspricht dem eines Zaunkönigs, nur
entsprechend größer! Es ist bis auf den Einflug geschlossen, sieht
oberflächlich aus wie ein großer Moosklumpen und befindet sich direkt am
Wasser. Im Pfälzerwald nistet sie besonders gerne in alten Mauerwehren, die
noch aus der Zeit von Trift und Flößerei stammen.
Besonders
im Monat Mai leuchten in den Feuchtgebieten wie den Erlenbruch-wäldern die
wunderschönen gelben Sumpfdotterblumen. Aber auch zahlreiche andere Wildblumen
wie das Sumpfvergissmeinnicht beginnen nun mit der Blüte.
Ob
Tierfreund oder Pflanzenliebhaber oder einfach auf der Suche nach Ruhe und
Erholung, wer jetzt die Gewässer in den Wäldern um Trippstadt aufsucht, wird
reichlich belohnt werden!
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